Bumms, schon hat es geknallt. Der Schaden scheint gar nicht groß, ein Sachverständiger ist dennoch Ihre beste Option. Was Sie ein Kfz-Gutachten nach Unfall kostet sowie alle anderen wichtigen Fragen…
Sie waren in einen Unfall verwickelt? Und sind außerdem unschuldig? Dann sollten Sie unbedingt ein Gutachten in Auftrag geben. Alle wichtigen Antworten zum Kfz-Gutachten nach Unfall wissen die Profis von Gutachterix…
Wann Kfz-Gutachter einschalten?
Vor allem nach einem Unfall. Ein Schadengutachten listet ganz konkret die Schäden an Ihrem Fahrzeug auf. Das Gutachten dient wiederum dazu, Ihre Ansprüche gegenüber der gegnerischen Autoversicherung zu stützen. Außerdem als Beweis, sollte der Unfall vor Gericht gehen.
Darf ich den Sachverständigen frei wählen?
Ja! Und das sollten Sie auch. Zwar bietet Ihnen die gegnerische Versicherung gern einen Gutachter an. Doch dieser arbeitet für die Versicherung. Diese will nur eines: sparen – und zwar auf Ihre Kosten. Ein von Ihnen ernannter Gutachter ist dagegen unabhängig und arbeitet für Sie.
Achtung: Haben Sie den Gutachter der Versicherung akzeptiert, ist der Zug abgefahren. Einen zweiten (dann unabhängigen) Sachverständigen muss der Versicherer nicht bezahlen.
Kfz-Gutachten nach Unfall: Bagatellschäden?
Gutachten vs. Kostenvoranschlag: Was ist besser?
Das Gutachten. Weil es die für Sie bestmögliche Entschädigung verspricht. Bei einem Kostenvoranschlag bleiben dagegen wichtige Punkte außer acht. Zum Beispiel Wertminderung oder Restwert. Somit verschenken Sie bares Geld. Lassen Sie sich von der Versicherung also bloß nicht zu einem Kostenvoranschlag drängen.
Was ist ein Bagatellschaden?
Das sind Schäden von unter 750 Euro, also Kleinigkeiten. Für solche muss die gegnerische Versicherung nicht aufkommen, für ein Kurzgutachten oder einen Kostenvoranschlag aber schon.
Achtung: Für Laien ist ein Bagatellschaden kaum zu erkennen. Schon kleine Kratzer können schlimmer sein als gedacht. Gute Sachverständige bieten daher eine kostenlose Erstberatung.
Was genau ist dieses Kurzgutachten?
Quasi ein abgespecktes Kfz-Gutachten bei kleineren Schäden bzw. Bagatellschäden. Bei diesen lohnt der Aufwand eines „richtigen“ Gutachtens nicht, weswegen die gegnerische Versicherung die Kosten nicht übernehmen muss. Dennoch hält auch ein Kurzgutachten – im Gegensatz zu einem Kostenvoranschlag – die Schäden in Wort und Bild fest.
Wie lange dauert ein Kfz-Gutachten?
In der Regel um die zwei Werktage ab dem ersten Kontakt. In diesen zwei Tagen verschafft sich der Sachverständige einen ersten Überblick. Danach widmet sich der Gutachter konkret der beschädigten Stellen. Ist das Kfz noch verkehrstüchtig oder gar ein Totalschaden, gibt es versteckte Schäden und und und. Die Erkenntnisse hält das Kfz-Gutachten nach Unfall Punkt für Punkt fest – inklusive Fotos.
Kfz-Gutachten nach Unfall: Mietwagen?
Was steht in dem Gutachten alles drin?
Da das Kfz-Gutachten nach Unfall der Schadenabwicklung ebenso wie der Beweissicherung dient, einiges. Und zwar…
- Zustand des Kfz samt Lack und Reifen
- Umfang sowie Kosten der Reparatur
- nötige Ersatzteile für die Reparatur
- eventuelle Lackierarbeiten
- Arbeitszeit der Reparaturen
- Kosten für die komplette Instandsetzung
- Wert des Fahrzeugs inkl. merkantiler Minderwert, Restwert und Wiederbeschaffungswert
Neben der reinen Reparatur anfallende Kosten sollten ebenfalls enthalten sein. Zum Beispiel Ihr Anspruch auf eine Nutzungsausfallentschädigung oder einen Mietwagen. So kommt ein Kfz-Gutachten schließlich auf bis zu 30 Seiten.
Was ist eine fiktive Abrechnung?
Diese ist die (legale) Option, dass Sie sich den Schaden auszahlen lassen statt Ihr Kfz zu reparieren. Zum Beispiel bei Bagatellschäden oder älteren Fahrzeugen. Ausgenommen ist hier allerdings die 130-Prozent-Regel. Außerdem müssen Sie bei der fiktiven Abrechnung die Mehrwertsteuer abziehen. Denn da der Wagen nicht repariert wird, fällt diese nicht an.
Steht mir denn ein Mietwagen zu?
Als Unfallopfer sowie während der Reparatur Ihres Kfz ja. Dauer und Mietwagenklasse hält der Sachverständige wieder in seinem Kfz-Gutachten nach Unfall fest.
Die Krux mit der Scheckheftpflege
Darf ich meine Werkstatt frei wählen?
Ja – und das sollten Sie auch. Denn wie beim Gutachter will die Versicherung sparen und nennt Ihnen daher freie Werkstätten oder Partnerwerkstätten. Von diesen erhält die Versicherung bessere Konditionen. Sei es durch die Menge der an sie verwiesenen Kunden, sei es durch Ersatzteile von nicht ganz so guter Qualität. Eine freie Werkstattwahl ist für Sie also besser.
Was ist eine Reparaturbestätigung?
Mit dieser beglaubigt Ihnen der Kfz-Gutachter zwei Dinge. Erstens, dass Ihr Kfz repariert wurde. Zweitens den Umfang der Reparatur. Lohnend ist die Reparaturbestätigung auf jeden Fall. Denn so können Sie der gegnerischen Versicherung beweisen, dass Ihr Fahrzeug von Profis instandgesetzt wurde. Außerdem dient die Reparaturbestätigung als Nachweis des Nutzungsausfalls. Davon ab lohnt die Bestätigung bei einem späteren Verkauf des Fahrzeugs.
Welche Rolle spielt das Wort „scheckheftgepflegt“?
Eine große. Scheckheftgepflegt heißt, dass Sie die Inspektionen in der Fachwerkstatt Ihrer Marke erledigen. Nutzen Sie dagegen eine freie Werkstatt, argumentieren die Versicherer mit der Schadensminderungspflicht. Weil Sie bei Service und Wartung immer aufs Geld geschaut haben. Somit steht Ihnen laut Versicherung nach einem Unfall weniger Geld zu, als das Kfz-Gutachten nach Unfall ergibt. Nur wenn ihr Auto scheckheftgepflegt ist, haben Sie Anspruch auf die Kostenerstattung in einer Markenwerkstatt.
Obacht: Ist Ihr Kfz maximal drei Jahre alt, ist die Klausel ausgehebelt. Dann können Sie auch ohne Scheckheft die höheren Kosten einer Markenwerkstatt geltend machen.