Novum bei Dacia: Die Rumänen wagen sich ins C-Segment. Mit dem Dacia Bigster 2025 geht die Renault-Tochter neue Wege und will die Klasse „wieder erschwinglich“ machen. Erste Infos zum neuen Dickschiff.
Preis-Leistung war gestern. Ab sofort zielt Dacia auch auf eine Zielgruppe, die nach Komfort, Status und Prestige verlangt. Und zwar mit dem brandneuen Dacia Bigster. Ein SUV im C-Segment, das mit 4,57 m gute 25 cm länger ist als der Dacia Duster. Wobei Dacia nicht allein auf Größe setzt, sondern obendrein auf ganz neue Komfort-Features. Schließlich tritt man gegen beliebte Platzhirsche wie Skoda Kodiaq, Kia Sportage, Hyundai Tucson oder VW Tiguan an.
Mit dem Bigster ins C-Segment
Fakt ist: Für die Klasse muss Dacia aufrüsten. Allein der Preis zieht nicht. Die Rumänen versprechen dann auch „mehr Dacia denn je“. Mehr Stil, mehr Technologie, mehr Komfort. Das Design des neuen Flaggschiffs ist jedenfalls robust und erinnert – vor allem in der Front – an den neuen Duster III. Das Mehr an Größe zeigt sich jedoch mehr im Heck, das recht markant und kantig wirkt. Überhaupt setzten die Rumänen bei dem C-Segment-SUV auf klare Linien und Kanten, wodurch der Bigster wunschgemäß robust erscheint.
So oder so ist das Design des Bigster laut Hersteller „auf das Wesentliche reduziert – ohne dabei aber die „coole“ Note zu vergessen“. Das zeigen unter anderem grafische Designmerkmale an Front und Türen sowie über dem hinteren Nummernschild. Gegen dem aktuellen Trend setzen die Rumänen zudem nicht auf glänzendes Schwarz, sondern auf einen Mix aus glänzendem und mattem Schwarz. Auch der Unterfahrschutz an Front und Heck ist durchgefärbt. Nicht ohne Grund, denn das macht den Schutz widerstandsfähiger. Apropos Schutz: Die unlackierten Schutzteile rund um die Karosserie (Seiten, Radhäuser, im unteren Bereich der Stoßfänger) bestehen aus Starkle. Einem von Dacia entwickelten, besonders nachhaltigem Material aus recycelten Stoffen.
Ansonsten setzen die Leichtmetallräder in 17 oder 18 Zoll Akzente. Das Topmodell Journey ist auf Wunsch mit 19-Zöllern zu haben. Neu bei Dacia sind die Zweifarblackierungen mit schwarzem Dach in den höheren Ausstattungen. Ebenfalls neu: die Lackierung Indigo-Blau Metallic, die exklusiv dem Dacia Bigster vorenthalten ist.
Spartanisches Dacia Bigster Interieur
Das Interieur des Mittelklasse-SUVs wirkt dagegen eher spartanisch. Oder ist, wie Dacia sagt: auf das Wesentliche reduziert. Und zwar auf Platz, Ergonomie und Komfort. Tatsächlich lenkt nichts den Blick ab. Die vertikale Armaturentafel ist hoch angebracht und vergrößert somit das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer. Der Fahrer erhält seine Infos auf einem digitalen Fahrinfodisplay in (je nach Ausstattung) sieben oder zehn Zoll. Das Multimedia setzt dagegen auf einen Touchscreen in 10,1 Zoll. Und zwar in allen Linien. Standard ist das Multimediasystem Media Display mit vier Lautsprechern und der kabellosen Integration von Smartphones via Apple CarPlay bzw. Android Auto. Die Top-Linien Extreme und Journey setzten auf das System Media NAV live mit Connected Navi sowie Verkehrsinfos in Echtzeit.
Die Mittelkonsole vorn ist in drei Ausführungen erhältlich: als flache, als mittelgroße sowie erstmals als hohe Konsole mit Armlehne. Letztere Version dann mit integriertem Kühlfach. Außerdem einer induktiven Ladestation für Smartphones und großzügigen Ablagen. Innen wie außen gibt es übrigens ein verbindendes Designmerkmal. Außen sind das die Y-förmigen Signaturen der Scheinwerfer und Rücklichter (jeweils LED). Innen unter anderem die ebenfalls Y-förmigen Lüftungsdüsen. Im Fazit ist das Interieur eine ganze Ecke edler als beim Duster, aber dennoch kein Premium. Hartplastik ist die Norm, einzig das Lenkrad hüllt Dacia in Leder. Clever ist dafür das YouClip-System, dass Taschenlampe, Kleiderhaken oder Tabletthalter fix an bestimmten Stellen im Auto befestigen kann. Der Kofferraum fasst 667 l. Die Rücksitze sind umklappbar.
Dacia Bigster 2025: Otto, Hybrid, LPG
Bei den Motoren macht der 1.2 TCe mit drei Zylindern und Turbo der neuesten Generation den Einstieg. Gepaart ist die 140-PS-Maschine mit einem 48-Volt-Mildhybrid sowie einer manuellen 6-Gang-Schaltung. Darüber platziert ist der ECO-G 140. Ebenfalls ein Turbobenziner, der – neben Benzin – Autogas (LPG) verbrennen kann. Auch dieser Motor ist via 48 Volt elektrifiziert. Dank den zwei Tanks (Benzin: 50 l, Autogas: 49 l) schafft der Bigster in dieser Version bis zu 1.450 km. Der LPG-Tank ist übrigens unter dem Kofferraumboden verbaut, was den Laderaum erhält. Ein Schalter am Armaturenbrett erlaubt den Wechsel der Kraftstoffart ganz nach eigenem Gusto.
Wer gern offroad unterwegs ist, greift zum TCe 130 4×4 mit Allrad. Auch dieser Dreizylinder mit 1,2 Litern Hub ist per 48 Volt als Mildhybrid ausgelegt. Den Topmotor stellt schließlich ein echter Hybrid. Und zwar der neue Hybrid 155. Dieser paart einen Benziner mit vier Zylindern und 170 PS mit einem 50 PS starken E-Motor sowie einem Hochspannungs-Starter/Generator. Dazu kommt noch ein Akku mit 1,4 kWh (230 V) und ein automatisches Elektrogetriebe mit vier Gängen für den Otto und zwei für die E-Motor. Ein Kupplung gibt es in diesem Modell keine, da der Bigster Hybrid 155 generell im E-Modus anfährt.
Allen Motoren gemein sind typische SUV-Fahrmodi wie Mud/Sand, Offroad und Snow. Außerdem eine Bergabfahrhilfe. Dazu gibt es moderne Assistenten wie einen adaptiven Tempomaten, die teils sogar Standard sind.
Marktstart und Preise noch unbekannt
Offiziell Premiere feiert der Dacia Bigster die Tage in Paris. Januar 2025 will der Hersteller die Bestellbücher öffnen. Ausstattungen gibt es dann vier: Essential, Expression und – jeweils auf gleichem Preisniveau – Extreme und Journey. Extreme richtet sich an Outdoor-Fans. Serie sind daher Panorama-Schiebedach, eine modulare Dachreling, Gummimatten und das YouClip-System. Journey setzt dagegen auf Komfort. Standard sind zum Beispiel eine zweifarbige Lackierung, eine elektrische Heckklappe und ein teilelektrisch einstellbarer Fahrersitz.
Preise sind noch keine offiziell. Allerdings versprach CEO Denis Le Vot während der Präsentation von einem Startpreis von unter 25.000 Euro. Selbst der Hybrid soll unter 30.000 Euro zu haben sein. Das wären – typisch Dacia – einmal mehr Kampfpreise.
Ansonsten will sich die Renault-Tochter nicht auf dem Bigster ausruhen. Zwei weitere neue Modelle sollen folgen.
Bilder: Dacia
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